Äolsharfe bauen I

 
 

Eine einfache Äolsharfe nach Athanasius Kicher nachzubauen ist nicht schwer.

Man braucht:


Vier Schraubzwingen

Eine Feinsäge

Schleifklotz und Schleifpapier

Bohrmaschine mit Lochsägenvorsatz

Werkzeug:

Material:

Sperrholz 40*80 cm, 4mm oder 6mm stark

Holzleiste 10 mm stark

Holzleiste Vierkant 2,5*2,5 cm

Holzleiste 20 mm*4 mm für die Stege

Weißleim

Holzlack oder Arbeitsplattenöl

10 Cembalostimmwirbel 5 mm (Ebay)

1 Cembalostimmschlüssel 5 mm (Ebay)

7 Konzertgitarren G-Saiten (zwei in Reserve)

Bauanleitung

Eine Zeichnung mit den exakten Maßen finden Sie hier

Beginnen Sie damit, die Frontteile B auf den Resonanzboden (A) aufzuleimen

Anschließend werden die Vor- und Rückseitigen Leisten C mit dem Rensonanzboden und den Seitenteilen verleimt

Sägen Sie von der Vierkantleiste zwei 8,8 cm lange Stücke ab und verleimen Sie sie an der Postion (Skizze), an der später die Stimmwirbel eingesetzt werden

Bohren sie mit dem Lochsägevorsatz ein 5 cm großes Loch in die Mitte der Resonanzdecke und verleimen anschließend den Resonanzdeckel

Wenn Sie alles richtig gemacht haben, besitzen Sie jetzt eine rechteckige Box mit einem 5 cm großen Loch in der Decke

Bohren Sie gemäß der Skizze fünf Löcher mit 4,5 mm Durchmesser in gleichem Abstand an die Position in der die Stimmwirbel eingesetzt werden sollen

Oberflächenbehandlung: Abschleifen mit 120ger, 180ger und 240ger Schleifpapier

Sägen Sie für die beiden Stege zwei 9 cm lange Stückchen von der 
20 mm * 4 mm - Leiste ab und verleimen Sie sie an der vorgesehenen Position auf dem Resonanzdeckel

Einölen mit Arbeitsplattenöl

Mit dem Stimmschlüssel drehen Sie jetzt die Stimmwirbel in die Löcher

Machen Sie am äußersten Ende der Saiten einen einfachen Knoten

Fädeln Sie die Saite an einem Stimmwirbel ein und ziehen Sie sie ganz hindurch

Kürzen Sie die Saite so, dass sie 7 cm länger ist als der Abstand zwischen den gegenüberliegenden Stimmwirbeln

Fädeln Sie die Saite durch das Loch im gegenüberliegenden Stimmwirbel ein, so dass sie ca. 1 cm herausschaut

Jetzt die Saite am Stimmwirbel gut festhalten und langsam mit dem Stimmschlüssel spannen (ist frickelig, wenn man es noch nie gemacht hat)

Vorgang für die anderen Saiten wiederholen

FERTIG

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Was wichtig ist (und nicht so wichtig)

Es ist nicht so wichtig, dass Sie sich an die exakten Maße halten. Ob die Harfe 80 cm oder 85 cm lang ist, ändert zwar ein wenig die Tonhöhe, aber nichts an der Funktionalität


Die Wahl der Hölzer wirkt sich ebenfalls nur schwach auf den Klang aus. Sie können edles Massivholz verwenden oder preisgünstiges Sperrholz


Wichtig:


Das Anbringen der Stimmwirbel ist nicht so einfach. Der Wirbel muss sich mit dem Stimmschlüssel ohne großen Kraftaufwand drehen lassen, andererseits darf es auch nicht zu leicht gehen, weil er sonst die Saite nicht richtig unter Spannung hält. Es ist ratsam, das Eindrehen der Stimmwirbel vorher an einem alten Brett zu üben. Wenn man die Bohrungen zu groß macht, so dass die Stimmwirbel keinen Halt finden, hat man sich die Harfe versaut und die Arbeit war umsonst!


Die Stege müssen oben schön abgerundet sein. Wenn man ein hartes Holz verwendet, wird man also ordentlich schleifen müssen. Wenn der Steg nicht schön rund geschliffen ist, schnarrt die Saite, und die Harfe klingt schlecht. Im Gegensatz zur Wahl des Holzes hat die Beschaffenheit des Steges starke Einwirkungen auf den Klang. Bei allen Arbeiten mit den Stegen gilt: Sorgfalt, Genauigkeit, Mühe


Bei allem Spielraum der Maße: Resonanzdeckel und Resonanzboden müssen aus möglichst dünnem Holz sein, dass die Schwingungen der Saiten gut verstärkt. 6 mm sind okay, 4 mm sind besser

 
 

Stimmschlüssel

Abgerundeter Steg

Stimmwirbel



Bei ordentlichem Durchzug in das offene Fenster gestellt, klingt diese Harfe wunderschön