Äolsharfe stimmen
Äolsharfe stimmen
Wer nicht so gut hört und schnell gute Resultate will, kann ein Stimmgerät benutzen und ganz einfach alle Saiten auf die gleiche Frequenz stimmen. Das Gerät zeigt an, wenn man die richtige Frequenz getroffen hat.
Die „Taube-Nuß-Methode“
Dazu benötigt man ein gutes Studiomikrofon. Am besten ein sündteures Studio-Großmembranmikro. Die Harfe wird vor das Mikrofon gehalten, während man mit den Fingerknochen auf den Korpus klopft. Dieses Klopfen nimmt man mit einem leistungsfähigen Audioprogramm auf. Anschließend lässt man durch die Software die Klopfgeräusche auf die dominanten Frequenzen hin analysieren. Die dominanteste Frequenz ist die Resonanzfrequenz des Korpus. Dann stimmt man die Harfe mit dem Stimmgerät auf die auf die Resonanzfrequenz ein.
Beispiel: Die Audioanalyse hat ergeben, dass die Resonanzfrequenz des Korpus bei
380 Hz liegt, also werden alle Saiten auf 380 Hz gestimmt. Das ist ein bisschen Arbeit, aber man muss sie ja nur einmal machen. Der Vorteil: Wenn alle Saiten auf die Resonanzfrequenz gestimmt sind, ist die Tonansprache der harfe noch ein wenig leichter. Sie klingt voller und wärmer.
Der Vollständigkeit halber:
Die „Freak-Methode“
Eine Äolsharfe zeigt ihren Zauber nur, wenn sie gut gestimmt ist. Gut gestimmte Äolsharfen produzieren Konsonanzen, schlecht gestimmte produzieren Dissonanzen. Leider zeigen fast alle Youtube-Videos mäßig oder schlecht gestimmte Harfen.
Stimmen
Dazu wird der Stimmschlüssel auf den ersten Wirbel gesetzt und so lange gedreht, bis bei mittlerer Saitenspannung ein schöner voller Ton entsteht. (Die Saite wird dabei gezupft). Anschließend werden die anderen vier Saiten an der ersten ausgerichtet. Die Reihenfolge der zu stimmenden Saiten lautet also: 1/2, 1/3, 1/4, 1/5. Nicht etwa: 1/2, 2/3, 3/4, 4/5, denn dann würden sich ja die Abweichungen vom Optimum addieren.
Tipp: Wer noch nie mit Saiteninstrumenten zu tun hatte, kann ruhig mal eine Saite opfern, das heißt sie so lange spannen, bis sie reißt. Dann bekommt man ein Gefühl für die optimale Spannung.
Die Einfachste und beste Methode:
Nach Gehör!
Dazu wird aus einem winzigen Papierschnipsel eine „Krampe“ gefaltet und auf eine Saite gesetzt. Wenn die Saite genauso gestimmt ist wie die Nachbarsaite, gerät sie in eine Resonanzschwingung und wirft das Hütchen ab. Das macht Spaß und ist sehr präzise.
Die unorthodoxe Präzisionmethode:
Mit Hütchen
Hierzu braucht es viel Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl
(So in etwa geht ein Instrumentenbauer vor)
Die Harfe wird fertig gebaut, jedoch ohne Stege. Statt dessen sägt man sich aus einer Dreiecksleiste zwei provisorische Stege, die man jedoch nicht verleimt, sondern millimeterweise immer wieder unter den Saiten verschiebt. Irgendwann findet man den Optimalpunkt, an dem die Harfe bei einer gegebenen Saitenspannung am besten klingt. Dann wird die Saitenspannung verändert und die Stege wieder so lange verschoben, bis die Harfe am vollsten klingt. Dieses nette Spiel wiederholt man oft mit verschiedenen Saitenspannungen. Irgendwann erhält man den Optimalpunkt, das heißt den besten Kompromiss zwischen Saitenspannung und Stegposition. Wenn man sich diese Mühe gemacht hat, was schon mal ein paar Tage dauern kann, verleimt man auf der optimalen Stegposition die endgültigen Stege. Eine solche Harfe springt bei leichtestem Wind an und klingt wunderschön warm.
Die Königsmethode: